In der bayerischen Stadt Selbitz wurden im Januar 2009 zuerst durch die Gemeinde im Rahmen
einer Gesundheitsbefragung relevante Daten von 251 Einwohnern erfasst und anschließend
daran nach Belastungsstärken durch Mobilfunkwellen ausgewertet. Die Belastungswerte
wurden in einem zweiten Schritt anhand von Wohnort und vorliegenden Messdaten der
örtlichen Mobilfunkstrahlung zur Stratifizierung der Teilnehmer in Belastungsgruppen
verwendet. Die mittlere Strahlenbelastung der höchstbelasteten Gruppen in
Selbitz (1,2 V/m) lag deutlich höher als die untersuchte Studienpopulation der QUEBEB-S
tudie (1) des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms (Mittelwert DMF 0,07 V/m).
Für die Beschwerden Schlafstörung, Depressionen, cerebrale Symptome,
Gelenkbeschwerden, Infekte, Hautveränderungen, Herz-Kreislauf Störungen sowie Störungen
des optischen und akustischen Sensoriums und des Magen-Darm-Traktes besteht eine signifikante
dosiswirkungsabhängige Korrelation zu objektiv bestimmten Expositionslagen, die
mit dem Einfluss von Mikrowellen auf das Nervensystem des Menschen erklärt wird.
Die vorliegende fremdmittelfrei erstellte Arbeit gibt einen Konzeptentwurf vor, mit dem
Ärzte und Gemeindeverwaltungen gemeinsam den gesundheitlich relevanten Einfluss von
innerörtlichen Mobilfunksendern abschätzen können.
Die vollständige Mobilfunkstudie erschien in der Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft
II/2010
Stichworte: Elektrosmog, Mobilfunkstrahlung,
Selbitz, Risikosituation, Mobilfunksendeanlage